Baldur's Gate 3: Ich weiß jetzt, was das „Dunkle Verlangen“ ist und es macht den Charakter so viel besser (2024)

Baldur’s Gate 3 erzählt die Geschichten vieler verschiedener Helden. MeinMMO-Redakteur Benedict Grothaus entschied sich, als das „Dunkle Verlangen“ zu spielen (engl. „Dark Urge“). Den Charakter zieht es immer wieder zum Morden. Nun ist der Hintergrund klar – und das Spiel kriegt noch mehr Tiefe.

Ursprünglich habe ich den absolut irren Mörder nur als Meme gezockt. Beim Testen dachte ich mir: probier’s mal aus, zum Launch wird es eh jemand anders. Eine Bardin vermutlich, ist eh die beste Klasse.

Dann aber habe ich den Test-Spielstand übernommen und entschied, den Charakter weiterzuspielen. Irgendwie hat das was, immer wieder Flashbacks und invasive Gedanken zu haben, die so gar nicht zu dem passen, was man eigentlich plant.

Jetzt zocke ich seit weit über 60 Stunden nur den einen Spielstand und hadere regelmäßig mit mir selbst, weil mir die Bosheit des Charakters aus den Händen gleitet. Immer wieder habe ich die Möglichkeit, grausame Dinge zu tun … und tue sie dann, weil sie einfach passen.

Erschreckenderweise finden das die Damen in Baldur’s Gate 3 ziemlich anziehend, was ein wirklich unerwarteter, aber willkommener Nebeneffekt ist. Mit Minthara wollte ich sowieso eine Romanze eingehen.

Außerdem wird im Laufe der Story immer mehr klar, wie wichtig das Dark Urge eigentlich für Baldur’s Gate 3 ist. Jetzt bin ich kurz vorm Ende des Spiels und habe entdeckt, wer ich eigentlich bin. Plötzlich ergibt alles einen Sinn.

Spoiler-Warnung: Ich versuche, möglichst wenig von der eigentlichen Story von Baldur’s Gate 3 zu verraten. Aber natürlich spreche ich darüber, wer das Dunkle Verlangen ist und erzähle, was am Ende vom Spiel mit dem Charakter passiert. Als Puffer gibt es hier ein paar Infos zu den Klassen:

Baldur’s Gate 3: Entwickler gibt 30 Minuten Tipps zu allen Klassen

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Bin ich nur ein Killer ohne Gedächtnis?

Kurzer Exkurs zu den Ursprüngen: mit dem Charakter „Dark Urge“ startet ihr als Person ohne Erinnerungen. Wir wissen aus der Charakter-Auswahl und Infos, dass den Charakter immer wieder eine Mordlust überkommt.

Das Dunkle Verlangen ist ein irrer Mörder, vor dem selbst seine Freunde Angst haben. Beim ersten Kontakt mit einer menschlichen Leiche werden plötzlich eindeutig zu positive Erinnerungen wach.

Das Dunkle Verlangen erfreut sich an Brutalität, Blut und Gewalt. Alles, was mit dem Töten zu tun hat, ist für den Charakter gut – auch wenn er das nicht will. Das führt zu einem inneren Konflikt: wie viele von den Gedanken sind die eigenen und wie sehr soll man ihnen nachgeben?

Im Laufe des Spiels wird immer mehr klar, dass ich nicht einfach nur ein „Jack the Ripper“-Serienmörder bin. Morden war mein Lebensstil und das, worin ich so gut war, dass ich dafür belohnt wurde.

Die eigene Schwester ermorden, um Papa zu gefallen

Während den 3 Akten von Baldur’s Gate 3 scheint immer wieder kurz durch, wer ich wirklich sein könnte. Aber erst kurz vom Ende, in Akt 3, wird die Identität wirklich enthüllt: Ich spiele als die Tochter von Bhaal, dem Gott der Gewalt und der buchstäbliche Mord in Person.

Das macht mich zu einer direkten Schwester von Orin, einer der drei großen Gegenspieler des Spiels. Sie ist es auch, die mit einem Skalpell in meinem Gehirn herumgerührt hat, weswegen ich mich an nichts mehr erinnern kann. Und sie ist es, der ich diese verdammte Larve zu verdanken habe.

So wurde ich für lange Zeit – vor der eigentlichen Story – zu einem Schoßhündchen. Genau diese Umstände werden noch wichtig, denn Orin fordert mich zum Duell. Sie behauptet, sie sei Papas Lieblingskind. Ich weiß es besser. Und ich will Rache.

Der Streit gipfelt in einem Kampf, in dem entweder ich sie töte oder sie mich. Das ultimative Blutopfer direkt vor den Augen Bhaals, der schließlich entscheidet, wer der wahre, würdige Nachfahre ist. Spoiler: ich natürlich.

Ich bin chaotisch böse und ich liebe es

Anfangs hatte ich damit zu kämpfen, wirklich „böse“ Taten zu begehen, nur weil sie zum Charakter passen. Mit dem Wissen, wer ich bin, fällt das immer leichter. Ich umarme meine Herkunft und werde zum Schwertküsten-Pendant des Jokers.

Ich töte, aber nicht wahllos, sondern immer mit einem Ziel. Auch wenn das Ziel so etwas Minderes sein mag wie: Diese Katze nervt, weil sie meint, mich herumkommandieren zu können. Ich bin die Tochter des leibhaftigen Mordes. Mach mich dumm an und schau, was passiert.

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Die Maxime ist es aber immer, Bhaal zu beweisen, dass Orin seines Namens nicht würdig ist. Ich bin sein Vermächtnis und das will ich nun beweisen, selbst das eigentliche Ende der Story ist mir weitgehend egal. Ich will mein Ziel verfolgen.

Das Dunkle Verlangen wurde für mich von einem etwas wackligen Charakter, der „böse ist, weil er eben böse ist“, zu einer Entität, deren Geschichte ich verstehe. Als würde ich die Memoiren eines Serienkillers lesen. Oder eher noch: nacherleben.

Ich werde vermutlich noch einmal neu anfangen, irgendwann in Zukunft. Wieder als Dark Urge, diesmal aber, um herauszufinden, wie man seinem Verlangen widerstehen kann. Denn auch das soll gehen. In jedem Fall kein Wunder, dass der Charakter so eine seltame Anziehungskraft hat:

Ich hab Baldur’s Gate 3 zweimal gestartet und war enttäuscht: Erst, als ich das tat, vor dem viele warnen, gefiel’s mir

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